Montag, 24. Februar 2014

4. Welt: Illusion des Fortschritts

Der Begriff Fortschritt weckt die Vorstellung einer gerichteten Entwicklung. Wer von Fortschritt spricht, meint damit, dass es nun besser ist als vorher. Aber es gibt kein Telos, wir steuern auf kein Endziel hin. Veränderung geschieht und wenn wir diese Veränderung als positiv bewerten, nennen wir sie Fortschritt.

Auch in der Natur gibt es keinen Fortschritt. Wir sind nicht höher- oder weiter- oder was-auch-immer-entwickelt als Primaten. Wir sind anders. Und ebenso ist eine Situation schlicht anders und wir interpretieren die Veränderung als Fortschritt, aber wie Farbe ist Fortschritt nicht in der Welt, sondern in uns.

Viel ausführlicher geht Eckart Voland in dem Artikel Fortschrittsillusion (PDF) auf das Thema ein:

"Der Maßstab, an dem wir Fortschritt messen, erwächst aus unseren ganz persönlichen Präferenzen, Zielen und Wünschen im Hier und Heute eines ausdifferenzierten, informierten, strategisch eigeninteressierten Gehirns. Er ist also selbst gemacht und bleibt damit untrennbar in der Welt des Subjektiven verhaftet."


D'Ahrc

4. Wille: Zwecke deterministisch interpretiert [Splitter]

Wenn wir uns ein Ziel setzen, so sei das Ziel in der Zukunft Ursache für unsere heutigen Taten. Dies ist mit dem Determinismus nicht vereinbar, der eine kausale Ordnung der Welt annimmt.

Wenn wir Ziele jedoch als neuronale Zustände, also als Vorstellungen von zukünftigen Zuständen auffassen, so können diese Zustände schon heute zu Ursachen für unsere späteren Taten werden.


D'Ahrc