Dienstag, 8. Januar 2013

4. Geist: Emergenz

Ich bin mehr als die Summe meiner Teile. Doch was andere als Geist bezeichnen, nenne Ich Emergenz.

Würde jedes der Atome, aus denen mein Körper besteht auf dem Boden ausgebreitet, so läge nicht Ich dort, sondern nur die Summe meiner Teile.

Denn was zählt, ist die spezifische Zusammensetzung dieser Teile, die einzigartigen Relationen, in denen sie zueinanderstehen. Aus diesen Relationen ergeben sich aufgrund der atemberaubenden Komplexität des Gehirns emergente Phänomene, die gemeinhin als Geist bezeichnet werden.

Doch aus dieser Kompexität erwächst kein neuer, feiner Stoff, aus dem sich der Geist quasi-materiell bildet. Der Geist ist nicht mehr als die Relationen, in denen die materiellen Teile zueinander stehen.

Der Geist ist nur eine Emergenz. Er vergeht mit den materiellen Teilen.


D'Ahrc



Emergenz - "Insbesondere in der Physik finden sich Beispiele für die Emergenz von Merkmalen, da die Eigenschaften der gesamten makroskopischen Welt emergente Eigenschaften sind. [...] In einem einfachen Fall betrachtet man etwa die Eigenschaften eines Gases und die Eigenschaften der Moleküle, aus denen jenes Gas besteht. Während das Gas über Eigenschaften wie etwa „Temperatur“ oder „Druck“ verfügt, ist dies für keines der konstituierenden Moleküle der Fall. (Ein einzelnes Molekül hat weder eine „Temperatur“, noch einen „Druck“.) Die genannten Attribute sind emergent, da sie nicht Kennzeichen der Bestandteile sind, die das Gesamtsystem „Gas“ bilden. Dies gilt darüber hinaus für die gesamte Thermodynamik."

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