Samstag, 2. Februar 2013

4. Wahrheit: ... ist nicht kommunizierbar

Angenommen, es gibt absolute Wahrheiten. Angenommen, wir könnten diese Wahrheiten erkennen. Wie könnte Ich dich davon überzeugen, dass Ich die absolute Wahrheit erkannt habe?

Wenn Ich sie dir sprachliche vermitteln will, dann gibt es zwei Probleme: zum einen haben meine Worte in deinem mentalen Lexikon nicht dieselbe Bedeutung, Intension und Extension, wie in meinem und zum anderen kann Ich kein Argument formulieren, welches dich notwendig überzeugt.

Zum ersten Problem werde Ich in einem späteren Post genauer eingehen. Kurz: Ich werde für alle Worte verallgemeinern, was Ich schon über Gefühle schrieb.

Beim zweiten Problem komme Ich nochmal auf die Illusion einer Letzterklärung zurück. Wenn du meine Prämissen nicht akzeptierst, dann bist du auch nicht dazu verpflichtet meine Schlussfolgerung zu akzeptieren.

Das heißt für die absolute Wahrheit: wenn Ich ein Argument konstruiere, mit dem Ich dich von der absoluten Wahrheit überzeugen möchte, dann kann Ich entweder verfehlen die Worte zu nutzen, die du benutzen würdest, würdest du meine Gedanken denken oder du kannst schlicht mein Argument ablehnen. 

Gäbe es also eine absolute Wahrheit, könnte Ich nur diejenigen überzeugen, die eh schon meine Sprache sprechen und schon meine Prämissen akzeptieren. Allen anderen gegenüber wäre sie unkommunizierbar.


D'Ahrc

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